Der Wüsten Express in Marokko

Ganz im Osten Marokkos, dort wo die Wüste ans Mittelmeer stößt, wo es kaum noch Siedlungen gibt, wo das Land der Nomaden ist, fährt unser Wüstenzug.

Auf Schienen, wo sonst kein Personenzug mehr rollt, dringt der Wüsten Express langsam in gemächlicher Fahrt durch die weite Wüstenlandschaft vor.

Eine schwere Dieselok ist dem Wüsten Express vorgespannt. Der Zug ist ausgestattet mit einem bequemen klimatisierten 1. Klassewagen, einem Küchewagen und einem Fotowagen mit Fenster zum Öffnen. Hier lassen Sie sich den Wüstenwind um die Nase wehen, können Bilder der Weite aufnehmen oder Sie schauen einfach in die schier unendliche Weite der rotbraunen Sandwüste.

Der Wüsten Express hält unter anderem am ehemaligen Bahnhof von Tendrara. Heute stehen hier nur noch verlassene und verfallene Häuser. Hier stieg auch James Bond aus dem Zug. Sehr einsam ist es hier. Plötzlich ein Stopp, die Bremsen quietschen und das Personal steigt aus, um den Sand von den Schienen zu fegen. Gegen Abend geht langsam die Sonne unter und taucht alles in ein magisches Licht. Eine magische Reise durch den unbekannten Osten Marokkos.

Die Bahnstrecke von Oujda nach Bouirfa ist 304,5 km lang. Sie war Teil eines ganz großen Eisenbahnprojekts, der Trans-Sahara-Eisenbahn und Mittelmeer-Niger-Eisenbahn. Zweck der Bahnstrecke war der Transport von Bodenschätzen wie Kohle. Die Bahnstrecke wurde 1931 zwischen Oujda und Bouarfa eröffnet und sollte weiter nach Bechar in Algerien führen, um auf das dortige Schmalspurbahnnetz zu treffen. 1940 wurde mit dem Weiterbau ab Bouarfa begonnen, blieb jedoch in den Wirren des 2. Weltkriegs stecken und wurde nie realisiert. Heute verkehren auf der Bahnstrecke nach Bouarfa ein bis zweimal die Woche Güterzüge, um Kupfer, ZInk und Blei von den Mnen bei Bouarfa nach Oujda zu transportieren.

Die Gelegenheit die Strecke im Personenzug zu befahren bietet sich nur während der Sonderfahrten mit dem Wüsten Express. Dann gehört dem Wüsten Express, auch Oriental Express genannt  die gesamte Bahnstrecke und er hält, wo es schön ist. Und wo Sand auf den Schienen liegt. Dann werden die Schaufeln ausgepackt und die Männer schaufeln den Weg frei, damit der Zug weiter Richtung Süden rollen kann.

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